Federation of Urban Imagination belebt den Huygensplatz

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Der Huygensplatz im Leipziger Norden – zwischen Arbeitsagentur und Georg-Schumann-Straße – ist in der Vergangenheit zu einem eher tristen und unwirtlichen Ort geworden. Obwohl mit der Sanierung in 2013 Aufenthalts- und Sitzflächen geschaffen wurden, ist der Platz immer noch stark durch Straßenverkehr und wenig durch Leben geprägt. Alte, leerstehende Gebäude wie das Gasthaus „Goldener Löwe“ oder das „Olympia-Palast-Theater“ zeugen jedoch von vergangenem Glanz und dem Potenzial, das hier im Asphalt schlummert.

Im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftsprojektes besetzten Stadtplaner, Architekten, Künstler, Geografen und Gärtner aus Ungarn, Slowenien, Serbien und Deutschland den Huygensplatz vom 01. bis 06. September 2014. Im Zuge dessen wurde FUI – die Federation of Urban Imagination gegründet. Deren Ziel ist es, unterschiedliche Ansätze zur Intervention im öffentlichen Raum auszutauschen und umzusetzen.

Die kreativen „Besetzer“ machten es sich zur Aufgabe, dem Platz ein neues Gesicht zu geben und ihn in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Zusammen mit Passanten suchten sie nach neuen, phantasievollen Namen für den Platz und nach Ideen für ein Denkmal. In Bau- und Pflanzworkshops wurde der Huygensplatz mit neuen Elementen bereichert. Der Begriff „Arbeit“ war ein Leitthema bei den Aktivitäten vor Ort. In einem „alternativen Jobcenter“ in unmittelbarer Nachbarschaft der Leipziger Agentur für Arbeit gab es statt langer Warteschlangen ehrenamtliche Aufgaben auf Abruf. Für alle Teilnehmer, Helfer und Interessierte wurde in der mobilen Küche gekocht. Diskussionsrunden, Radio-Livesendungen, Tanzworkshops und Open-Air-Kino füllten das Abendprogramm. So wurden Nutzungen, die einst in den umliegenden Gebäuden statt fanden, auf den Platz gebracht. Zur „Nach(t) der Kunst“ am 6. September 2014 fand das Programm seinen Höhepunkt.

Neben der temporären Inszenierung des Platzes, war der Austausch und das Vernetzen der beteiligten Initiativen ein wichtiges Anliegen des Projektes. Die Aktion wurde im Rahmen des MitOst-Festivals 2014 in Belgrad fortgesetzt und soll auch in Zukunft spannende Orte im In- und Ausland besetzen und neu interpretieren.

Beteiligte Initiativen:

  • Ministarstvo Prostora (Serbien)
  • Prostoroz (Slowenien), Pneuma Szöv (Ungarn)
  • Mobile Albania (Gießen)
  • MitOst e. V. (Berlin)
  • Stadtpflanzer e. V. (Leipzig)

Das Projekt „Federation of Urban Imagination“ ist Gewinner des Wettbewerbs kultur-im-dialog.moe 2014, – ein Programm der Schering Stiftung und des MitOst e. V., Berlin.

 

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